Beschreibung
So ist das wohl, so ist das!! Wir nicken nicht! Ein großer Anfang für eine Platte: „Mein Sohn macht Filme in der USA“! Die ganze grammatikalische Finesse bemerkt man vielleicht nur als Norddeutscher. Man kann aus diesem simplen Satz hören, wer das sagt, zu wem es gesagt wird und in welcher Situation es gesagt wird. Das hat nichts zu tun mit Kunst oder so. Es kommt ja von können und nicht von gelernt haben, wie man uns immer noch weiß machen will. Es bedeutet: Steh zu dem, was du bist, steht zu dem, wie du sprichst. Sprich für die Leute, die es hören und sprich für die Leute, die es nie hören werden. „Leb doch mehr wie deine Mutter, leb bloß nicht wie ich!“ (aus „Harm Rochel“) Die Verdichtung der Existenz am gefühlten Ende des Lebens und das in elf Wörtern! Hut ab. So textet keiner (mehr) und genau das macht es so wertvoll. Zwischen Familienhäusern, Wohnblocks, frisch geprügelten Frauen und hoffnungslosen Zuhausetrinkern beobachten Turbostaat das Leben wie es für 80 Prozent aller Menschen ist. Die wunderbare Abwesenheit von Subkultur. Jugendliche, die sich mit Gewalt verteidigen. Das scheinbar einfache Leben als Thema, ist in den Texten allumfassend. Hier wird ganz genau beobachtet und zwar die Dinge, die alle kennen.
Die Musik hingegen weiterhin: Punk, Gitarre und dieser großartige Gesang vom Ende der Seele. „Sing doch mal!“ „Ich sing doch schon!“, hört man Studiodialoge im Kopf. Gitarrenwände spielen sich gegenseitig um den Verstand und es fallen einem Bands ein, die eh kein Arsch mehr kennt! Hatten wir letztes Jahr ein Sommermärchen? Turbostaat schreiben die Moritate für den Sommer 2007.
Mit ihrer dritten Platte „Vormann Leiss“ sind sie angekommen in der eigenen Welt. Sie definieren zusammen mit ein, zwei anderen Bands, was Punk in Deutschland ist und vor allem sein kann!