Beschreibung
Kettcar zum vierten. Vier Jahre nach „Sylt“, sieben nach „Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen“ und eine gefühlte Ewigkeit seit dem Debütalbum, das 2002 die deutsche Musikszene umkrempelte. Und Kettcar krempeln weiter um.
Auf „Zwischen den Runden“ peilen die Hamburger den Horizont an, anstatt in den Kreisverkehr abzubiegen. Eine Platte, die einen zunächst am Kragen packt und umwirft: „Wenn das der Frieden ist, musst du den Krieg nicht noch erfinden“ heißt es in „RIP“. Hier schlägt das Herz eines Boxers: Luft holen, trinken, Zahn ausspucken, weitermachen. Es geht an die Substanz. Die Lieder vom Scheitern und Sterben sind aber nur die eine Seite. Denn genauso oft, wie sie einen umhaut, reicht einem die Platte die Hand und hilft einem auf. Musikalisch hat die Akustiktour mit dem Streichquartett Spuren hinterlassen. Die Gitarren sind selten laut, dafür haben Kettcar jede Menge Bläser und Streicher an Bord, die Keyboarder rücken ins Zentrum, Spuren von Northern Soul, Jazz, Soundtracks. Klarer Punktsieg.