Beschreibung
Dinge gehen schief, Dinge gehen verloren, aber wir alle wissen, mit dem letzten Funken Punk im Feuer: Irgendwann wird alles gut. Olifr Maurmann und seine Aeronauten sind zurück, sie nehmen uns an der Hand und erklären noch einmal, wie Dieses anstrengende Leben geht. Grandios mitreißend, sagenhaft schlau, umwerfend lustig und schonungslos ehrlich, aber nie zynisch und schon gar nie schlapp. Dieses Album ist ein Wunder, eine unverhoffte Umarmung, ein riesiger Trost.
Es ist 13 Titel lang das Extraleben, das Maurmann vor Augen hatte und doch nicht mehr bekam: Nach zwei Herzinfarkten wartete er im Herbst 2019 vier Monate lang im Krankenhausbett auf ein Spenderherz. Im Januar 2020 versagte im letzten Moment sein schwaches Herz. Ein Schock, der die deutschsprachige Musikwelt von Bern bis Hamburg erschütterte, schließlich war Maurmann alias GUZ, selbst ernannter Knödelbaron und Dirk von Lowtzow in Gummistiefeln, mit den Aeronauten die einzige Schweizer Band mit guter Position in der Hamburger Schule, seelenverwandt mit Superpunk oder Knarf Rellöm und den andern Dorfdeppen, die die Großstadt neu erfanden, wie er ironisch schrieb.
Von Tod und Herz ist auf diesem Extra-Album nicht groß die Rede, vielmehr strotzt es von Leben und dem trotzigen Willen, nicht aufzugeben und immer wieder aufzustehen. Es haut nicht umsonst rein wie das Debütalbum einer Band, die alle Jugendkräfte für ihr erstes Meisterwerk gebündelt hat. Nichts von irgendwie müdem gereiften Alterswerk, wie das jeweils beschönigend heißt, sondern, Maurmann war ja erst 52, die Verheißung eines kraftvollen Neubeginns.
Jetzt weiß ich wie’s geht, singt er auf dem Titelstück Neun Extraleben. Was ein Witz ist, denn gewusst wie hat er alles schon längst, allein 30 Jahre Aeronauten-Bandgeschichte zeugen davon. Es sollte weitergehen, im Februar 2019 hatte sich die Band eine Woche lang in eine Alphütte im Appenzellerland zurückgezogen und mit der Arbeit an einem neuen Album begonnen. Später trafen sie sich regelmäßig in Maurmanns Startrack-Studio in Schaffhausen und kamen gut voran, bis der Chef ins Krankenhaus musste.