Beschreibung
Parallel zur Xmal Deutschland Wiederveröffentlichung erscheint das Solo-Debüt der unvergleichlichen Frontfrau von Xmal Deutschland, Anja Huwe. Auf Einladung ihrer langjährigen Freundin Mona Mur überdachte Huwe ihre jahrzehntelange Auszeit von der Musik. Gemeinsam arbeiteten sie in Berlin eineinhalb Jahre lang, komponierten, spielten und produzierten die Stücke von Grund auf neu, aus denen schließlich das Album »Codes« wurde.
Ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtsounds war der Beitrag von Manuela Rickers, die ihren berühmten Gitarrenstil beisteuerte. Ursprünglich inspiriert von den Tagebuchaufzeichnungen von Moshe Shnitzki, der 1942 im Alter von 17 Jahren seine Heimat verließ, um als Partisan in den höhlenartigen weißrussischen Wäldern zu leben, geht es in »Codes« um die menschliche Erfahrung und darum, was Extreme mit einem Menschen anstellen können.
»Das Ergebnis ist ein poetischer, musikalischer Kosmos, der folgende Themen umfasst: Wald, Angst, Schmerz, Verlust, Gewalt und Einsamkeit, aber auch Schönheit, Sehnsucht, Hoffnung und den Willen zu überleben«, erklärt Huwe. Mit der eleganten Produktion von Mur und Huwe und dem Mixing und Mastering von Jon Caffery (Joy Division, Gary Numan, Einstürzende Neubauten) krachen und verbreiten sich epische Builds, die glatten Synthesizer-Drones des Sounds fühlen sich manchmal sogar klaustrophobisch an.
Xmal Deutschland, die heute als Wegbereiter der Post-Punk-Bewegung gelten, waren in den 1980er Jahren nie selbstgefällig, sondern stets mitreißend in ihrem Angriff. Die Rückkehr von Huwe ist nicht anders. Unerwartet, aber längst überfällig, ist »Codes« wie eine fehlende Seite in den Geschichtsbüchern des Post-Punk, die frisch aufgetragene Farbe auf der jahrzehntealten Leinwand – sie ist das Produkt des unermüdlichen Willens, zu ihren eigenen Bedingungen zu überleben.