Beschreibung
Bitte begrüßen Sie… unbearbeitet, aber höflich: Zymt.
Aus dem Schoße „des größten Wallfahrtsortes Deutschlands“ kommen Zymt. Die Pampaboys vom Kamener Kreuz. Das Kleeblatt versprach Ihnen Glück. Gottlieb Wendehals und auch Reinhard Mey besangen diesen geschichtsträchtigen Ort. Neben dem Verkehrsfunk wären hier mit die musikalischen Wurzeln auch schon erklärt. Wer hält schon die Versprechen von einst. Mit „Das Privileg der Misanthropie“ kommt die erste Veröffentlichung auf Langspielplatte. Kein Demo, keine Proberaum-Aufnahme. Direkt aus dem Speckgürtel mit 13 Liedchen in haargenau 1137 Sekunden auf zwei Seiten des momentan wohl teuersten Rohstoffes dieses zum Tode verurteilten Schrottplaneten. Der Fiat Punk bringt dir frischen Wein in alten Schläuchen. AZ oder Rock-Olymp, Zymt fürchten weder Teufel, noch den Fernsehgarten. Gonzo-Zeit!
Zymt – ohne Milchreis, aber trotzdem zuckersüß. Mit Wermutstropfen – sonst musst du dich übergeben. Wie wir alle wissen, ist der bescheuerte Bandname wurscht, wenn die darübergestreute Musik stimmt und man das Zeug mit zugehaltener Nase irgendwie in den Wanst bekommt. Und da sind wir beim fehlenden und gegen schöneren Buchstaben getauschten I in Zymt! Denn die ganze Chose trieft vor I‑Reminiszenzen á la Ixi, Ideal und Iggy Pop. Okay, Iron Maiden sind definitiv nicht dabei. Dafür noch ein paar Bands ohne I am Anfang: The Hives, DEVO, Nichts.
Eine Musikgruppe wie ein Autounfall auf der B1 – berechenbar, aber zermürbend nervig. Frühe Ärzte, späte Roy Black. Zymt sind mindestens ähnlich gaga.wie eine Auffahrangelegenheit: musikalisch und textlich. Es gibt diese knutschfleckige, orgeluntersetzte und hitorientierte NDW-Seite der Band und neben Ixi höre ich da am ehesten die wesentlich dreckigeren Ideal („Blaue Augen“) heraus. Aber es gibt auch die dadaistische Punkseite. So heißt es im Song „Mallorca ohne Andi“: „Ganz Arenal wimmert und flennt: Ein Sommer ohne Pipi und Kaka auf Zement.“ Dieser Sound der nur leicht angezerrten Halbakkustikgitarre ist so unfassbar typisch, die Riffs mega geil gegenläufig. Chaotisch und elegant, hymnisch und wild mit dem Drumset einer angetrunkenen Militärparade. Mit einem fetten I als Reminiszenz und auch ohne Milchreis höchst bekömmlich!
Bei Zymt singt jedenfalls keine Ixi, Nikki oder Annette Humpe, sondern Maz, ein gereifter Stubentiger mit expliziter Krawall-Vergangenheit, der schon „Mann kackt sich in die Hose“ Seele und Stimme verlieh und sich hier an 13 Stimmfarben in 13 Songs übt. An allem anderen was man sonst so mit Hand Fuß Mund spielen kann: Achim Schlaffke, Chris, Jonas Francis Karate und Rakete, bekannt aus Gruppen wie „Napoleon Dynamite“, „Abriss“, „Willy Fog“, „142“, „Sidetracked“ und zig anderen relevanten Ruhrpott-Bands mit Uhr am Gelenk der letzten 15 Jahre. Grüß dich, Hannes.
„Das Privileg der Misanthropie“ erscheint in Kooperation zwischen My Ruin und Spastic Fantastic Records auf 500 Stück limitiertem Vinyl, 300 in einer Farbe, 200 in einer anderen plus Digitalbums für die Roboter unter uns. Die haptische Version für KennerIn von schönen Dingen kommt auf 350 Gramm Karton mit UV-Veredelung mit fettem Textinlay und Sticker. Edel und stark. Die ersten 200 mit Autogrammkarte der ersten Mannschaft. Ja danke.
Wir sind Zymt – fair, diskret, Full-Service orientiert. Lasst es euch schmecken! Mahlzeit!