Beschreibung
Die Aschenbecher im Musikkeller werden kalt. Niemand hustet, das Bier schmeckt schal, und der in Zeitlupe drehenden Discokugel fehlen die Pailletten. Nur ein kleines Leuchtschild scheint auf den Tresen. Tonight: LO FAT ORCHESTRA – New Wave HIT-MACHINE from Schaffhausen, Switzerland. Die Band – drei Männer mit einem Sinn für runde Melodien – macht sich zu einer Geisterfahrt auf. „I‘m not your dancer“, singt Chrisi Schmid, der Sänger hinter dem mächtigen Synthesizer, der die Texte schreibt, ohne sie aufzuschreiben. „I‘m not your fucker.“ Ich bin nicht deine Marionette, du Clown. Das ist die Essenz des neuen Lo-Fat-Albums „LFO_09“, das acht Songs beinhaltet. Dass der Name des Albums genauso gut von einem Ufo stammen könnte, ist konsequent. Man muss nicht dazugehören oder cool sein wollen, um cool zu sein. Im Zweifel für den Zweifel. „I was afraid to talk to you“, singt Chrisi im Song „Sound“, und sein Synthie hüpft einen wilden Tanz. „I was afraid I won‘t like you. And I didn‘t want to be like you.“ Eine Gitarre braucht die Band noch immer nicht. Der Bass arbeitet für zwei (neuer Bassist ist Dominic Rubli). Schlagzeuger Daniel Zimmermann wechselt scheinbar mühelos zwischen Karacho, Balladeskem und Fliessband. „Love is for free“, singt Chrisi in der wundervollen Ballade „Good Times“. „This place is killing me.“