Beschreibung
Das Nervenkostüm zeigt Risse. Die vierundzwanzig Zähne der Zeit nagen daran, unablässig verwirren sie die seidnen Fäden, an denne unsre vagen Pläne hängen. Die kalten Hände in den Jackentasch, so gehen sie geduckt. Manche verbarrikadieren sich, legen sich ab und wenn es dann so weit ist, kommt niemand mehr hoch. Die Spatzen haben längst alles von den Dächern gepfiffen, Gezwitscher nach jedem Einschlag. Sie lachen über die selbstverschuldete Müdigkeit der Menschenwesen, die sich und Haustier auf dem Mond träumen, aus jedem X ein U machen. Live-Standortbestimmungen ersetzen Kommunikation, als könnte sicherer Boden beansprucht werden. In ihren Mägen brodelt es, in ihren Speiseröhren brennt ein Feuer, genährt von Leistungszwang, Flexibilität und autoagressiver Überkompensation. Ein nur kleiner Funke, der Wunsch nach etwas Glück noch hier unten, hier weit unten. Wer dies nicht kampflos hinnehmen will, wird gekesselt, erbarmungslos dem Sadismus des Wachkörpers ausgeliefert. Vehikel aus Bratwurst draußen und Harndrang innen. Ängstliche Bojen im Fahrwasser längst schon abgetriebener Ideologeme. Sie vermögen nicht davonzufließen zu ganz anderen, nie dagewesenen Orten; fest angebunden verteidigen sie ihre klaren Linien aus brav erlernter Furcht. Doch an den Mauern steht es schon geschrieben; auch mit der Acht um die Hände der Anderen, legt unsre Wut sich nicht klein bei.
01. Neue Zähne
02. Spatzen
03. Säureblocker
04. Kessel