Beschreibung
Von Punk zu NDW.
Punk und New Wave in Deutschland – ein tiefer Einblick in die Umbruchsjahre zu Beginn der 1980er
Als im Jahre 2001 Jürgen Teipels Buch„Verschwende deine Jugend„auf den Markt kam, hatte niemand mit dessen enormen Erfolg gerechnet. Die Gespräche mit Musikern aus dem deutschen Punk- und New-Wave-Underground der frühen 1980er (darunter Einstürzende Neubauten, Fehlfarben und DAF) löste eine Nostalgie-Welle aus. Der„Soundtrack zum Untergang“, den die wütenden jungen Musiker zu Beginn der Kohl-Ära anstimmten, ist wieder in aller Munde, manche Band von damals hat sich im Zuge des Booms sogar wieder neu gegründet.
Frank Apunkt Schneider liefert mit„Als die Welt noch unterging„das, was die„Oral History„von Jürgen Teipel nicht leisten konnte und auch nicht leisten wollte: Eine ausführliche Chronik zur Entstehung und Entwicklung des Punk- und Wave-Underground in Deutschland zwischen 1978 und 1983.
Mit seinem ebenso witzigen wie auch analytischen Stil gibt Schneider zugleich eine Szene als auch die politische Stimmung wieder, die damals im Land geherrscht hat. Es war die Zeit von„Startbahn West„und„Nato-Doppelbeschluss“. Es gab Ökos, Teds, Punker und Popper. Wer damals jung war, musste sich entscheiden, zu wem er gehören wollte. Und es gab Disco. Mit Ilja Richter und John Travolta. Aber die war für Punk sowieso tabu.
Ab 1978 breiteten sich Punk und New Wave nach britischem Vorbild auch in Deutschland, der Schweiz und Österreich aus. Wichtige Medien neben der (für viele unerschwinglichen) Schallplatte waren das Fanzine (das selbst kopierte Heft von Fans für Fans) und die in Eigenregie aufgenommene Kassette. Schneider hat im Gespräch mit Zeitzeugen rekonstruiert, welche lokalen Szenen es damals gab und was für sie charakteristisch war. Und er ist fündig geworden – nicht nur in den Metropolen, sondern auch in der Provinz. Punk und New Wave machten vor keiner Kleinstadt halt, ganz gleich, ob Limburg oder Bottrop.