Beschreibung
Dass Die Skeptiker sowas wie eine lebende Legende sind, sollte sich herumgesprochen haben. Pioniere des DDR-Underground, seit 1986 aktiv, eigensinnig und unverwechselbar und bis heute mit viel Herzblut, Individualität und Querköpfigkeit als markante deutschsprachige Punkband in vorderster Reihe sicht- und hörbar.
Das Quintett um Gründungsmitglied und Sänger Eugen Balanskat gehörte schon zu DDR-Zeiten zu den zweifellos führenden „anderen Bands“ und nahm den kurz nach seinen ersten Alben stattfindenden Systemwechsel keinesfalls zum Anlass, seine kritischen, unabhängigen politischen Positionen aufzugeben.
28 Jahre nach ihrer Gründung im alten, längst vergangenen System zeigt sich mit der allgegenwärtigen „Krise“ auch das neue System nicht gerade in Bestform.
Dagegen hilft nur „Aufsteh’n“ – und mit diesem Slogan kehren die Die Skeptiker knapp vier Jahre nach ihrem letzten Album „Fressen Und Moral“ zurück und erfinden sich überraschenderweise nochmals neu. Eugen Balanskat (Voc.), Tom Schwoll (Git.), Lars Rudel (Git.), Christopher Zabel (Drums) und Wieland Wehr (Bass) haben die 13 neuen Songs live, direkt und analog eingespielt und mit Produzent Smail (ex-The Shocks, Zack Zack) einen echten Experten der smarten Klangveredelung an Bord geholt. Wen wundert es da, dass die Gitarren frei von unnötigem Kompressions-Fett und zu viel Verzerrung ganz locker und teilweise mit 60er Beat-Charme und 70er-Powerpop-Energie aufspielen?
Dass die Band, musikalisch immer schon sehr vielseitig aufgestellt, ihre Stärken auch diesmal mit Classic-77er-Punkeninflüssen bis Frühachtziger Hardcore, aber auch Ska‑, Folk- und Popeinflüssen voll ausspielt, ist eine weiterer Pluspunkt. Insgesamt wirken Songs wie „Chanel“, „Das System“, „Afrika“ oder „Niemals Mehr“ so frisch, spontan und voller Energie wie schon lange nicht mehr.