Beschreibung
Experimenteller Elektronik Underground.
Nachdem Bureau B 2017 unter dem Titel »Magnetband« eine Compilation mit experimenteller, elektronischer Musik aus der Underground-Kassettenszene der DDR vorstellte, folgt das Hamburger Label diesem thematischen Schwerpunkt nun mit der Veröffentlichung von zwei Ostberliner Künstler-Retrospektiven: »Acht Gesänge der schwarzen Hunde« – eine Zusammenstellung von Jörg Thomasius-Produktionen aus den Jahren 1980 bis 1990 – und »MEZ 31,00« von Dieter Zobel alias Didier Leboz, aufgenommen 1988 und ursprünglich veröffentlicht über Thomasius‘ Label Kröten Kassetten im Jahr 1989 – einem Jahr des großen Umbruchs in Berlin.
Beide waren Mitglieder der legendären Avantgarde-Gruppe Das Freie Orchester. Dieter Zobels »MEZ 31,00« ist eine seiner vielen Solo-Veröffentlichungen und zugleich eine seiner eindrucksvollsten.
Aufgenommen auf dem Yamaha CX5M, den er mit dem Geld aus dem Erbe seiner (westdeutschen) Großmutter gekauft hat, erzeugen die Stücke, die in mehreren Loops derselben Sequenz in unterschiedlicher Länge übereinander gelegt sind, eine Art konzentrierten Polyrhythmus, der manchmal an Ambient-Musik denken lässt, die zur gleichen Zeit in Japan entsteht.