Beschreibung
Popakademie-Dropout Maxi Haug ist Shitney Beers und heißt dich Willkommen in ihrem Miami. Ja sorry, die Limousine zur Abholung hatte heute Morgen ’ne Parkkralle dran. Auch der Nieselregen, die traurige, eingestaubte Plastikpalme im fensterlosen Bad, dass kein Champus kaltgestellt ist… das alles wirkt jetzt erstmal nicht so fancy, ok ok! Aber da du jetzt schon mal hier bist – hi na setz dich, da unter dem 90er-Jahre-Bandshirt-Haufen ist irgendwo ein Sessel. Die Kräuterbaguettes brauchen noch so fünf Minuten, trinkst du lieber Flasche oder Dose? Flasche gibt’s aber nur kleine.
Seit 2018 veröffentlicht Maxi unter dem Namen Shitney Beers Musik, hat seitdem vier EPs in Eigeninitiative hochgeladen und rund 70 Konzerte gespielt. In den zehn Songs des Debütalbums »Welcome to Miami« geht es um’s Klarkommen als Person mit Anfang / Mitte 20 und das ist jetzt eher undramatisch ausgedrückt. Normalerweise wird der Teil mit dem Stalking bei Liebensgeschichten in Songs wohl eher ausgelassen (»I’m even afraid to leave my house« – Lourdes) und wenn es in »Keys« darum geht, dass es auch 2021 für FLINTA* nicht möglich ist, einfach um eine Uhrzeit rauszugehen, zu der sie* Lust haben, in einem Outfit, auf das sie* Lust haben, vielleicht sogar alleine, wenn sie* darauf Lust haben, zumindest nicht ohne eine scheiß Angst und der Hand am Schlüssel, dann führt das Album die Hörer: innen in eine Lebensrealität, die zwar allgegenwärtig ist, aber immer noch unterrepräsentiert in popkulturellen Kontexten.
Diese spärlich instrumentierte, knappe halbe Stunde ist ein härteres Stück Musik, als sie zunächst scheinen mag. Selbstbewusst, leichtfüßig und positiv ist sie dabei trotzdem. Quasi: Das Singer / Songwriter: innen-Ding in zeitgemäßer Freshness, ohne die Schneidersitzvibes, in jung, weiblich und dabei noch nicht mal nach Berlin gezogen? Welcome to Miami. #neverleaving